Schlaflabore

Die Behandlung
Im Schlaflabor werden nachts zeitgleich diverse Messungen durchgeführt. Es werden u.a. kontinuierlich die Atmung, die Hirnströme und die Muskelbewegungen registriert und aufgezeichnet. Beim OSAS ist die sogenannte kontinuierliche nasale Überdruckbeatmung (CPAP-Therapie) mittels einer Maske die Behandlungsmethode der 1. Wahl. Die Einstellung auf diese Behandlung erfolgt unter Aufsicht eines Arztes und einer medizinisch-technischen Assistentin im Schlaflabor und führt in der Folge sehr schnell zur Beseitigung des Schnarchens und der Tagesmüdigkeit sowie zu einer deutlichen Verbesserung des Wohlbefindens und nicht zuletzt zu einer verlängerten Lebenserwartung. Weiterhin besteht insbesondere bei anatomischen Besonderheiten der oberen Atemwege (Nasenpolypen, vergrößerte Mandeln) die Möglichkeit einer HNO-ärztlichen Behandlung. Ist das Schlafapnoe-Syndrom nur leicht bis mäßig ausgeprägt oder sind keine Pausen während des Schnarchens zu registrieren, so kann mit einer sogenannten Protrusionsschiene, speziell mit einer TAP-Schiene, die von entsprechend zertifizierten Zahnärzten individuell angepasst werden, ein guter Erfolg erreicht werden. Eine weitere Behandlungsmethode beim harmlosen (ungefährlichen) Schnarchen ist das Zungenmuskeltraining (ZMT) mittels einer elektrischen Stimulation.  
Das ambulante Schlaflabor Cottbus
Das ambulante Schlaflabor Cottbus wurde 2004 in Betrieb genommen. Neben den 4 modernsten Messplätzen in komfortabel eingerichteten Schlafzimmern stehen zahlreiche mobile Geräte zur Verfügung, die im häuslichen Milieu den Schlaf aufzeichnen, z.B. bei der Erstdiagnostik oder bei der standardisierten CPAP-Kontrolle. Patienten, die in unserem Schlaflabor übernachten, kommen abends zwischen 21 und 22 Uhr und verlassen die Einrichtung gegen früh, so dass sie ihrer täglichen Beschäftigung nachgehen können. Die Anzahl der Messnächte kann sich von einmal bis maximal viermal erstrecken. Patienten, die abends ein mobiles Gerät zur Schlafmessung angelegt bekommen, bringen dieses ab 8 Uhr in die Lungenarztpraxis, die räumlich und logistisch mit dem Schlaflabor vernetzt ist und somit das ambulante Zentrum für Lungenkrankheiten und Schlafmedizin darstellt.  
Schlafapnoe
Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt es zu einem periodischen mechanischen Verschluss der Atemwege oberhalb des Kehlkopfes durch eine Erschlaffung der Schlundmuskulatur im Schlaf. Die Folgen sind das laute und unregelmäßige Schnarchen und ein durch die Unterbrechung der Atmung entstehender häufiger Sauerstoffabfall, der wiederum zu dauerhaften Schäden für den Organismus führt und kurze Aufwachreaktionen bewirkt, welche den Schlaf fragmentieren und den Tiefschlaf erheblich stören. Dadurch sind Betroffene am nächsten Morgen stark übermüdet und weisen den ganzen Tag eine hohe Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung auf, so dass sie nicht nur nachts, sondern auch tagsüber akut gefährdet sind. Die nächtlichen Atempausen (Apnoen) können 10 s bis über 100 s andauern und bis zu 600 mal pro Nacht auftreten. Die durchschnittliche Anzahl der Atempausen pro Stunde in einer Nacht entspricht dem Apnoe-Index. Ist er grösser als 20 und treten zusätzlich die typischen Symptome auf, so handelt es sich definitionsgemäss um ein Schlafapnoe-Syndrom, das man heutzutage sehr gut untersuchen und behandeln kann. Das OSAS tritt bevorzugt bei männlichen Patienten und bei Patienten mit Übergewicht auf. Weitere begünstigende Faktoren zur Entwicklung eines OSAS sind übermäßiger Alkoholkonsum sowie anatomische Besonderheiten des Kopfes und des Halses.  
Schlafstörungen
Jeder Mensch verbringt durchschnittlich ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Störungen des Schlafes gehören neben dem Wetter zu den beliebtesten Gesprächsthemen, sind aber auch mit die häufigsten Gründe für Arztkonsultationen. So klagen 44% aller Deutschen über Schlafstörungen. Die häufigste schlafbezogene Atmungsstörung ist das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), an dem deutschlandweit nach Schätzungen jeder 10. Mann zwischen 40 und 65 Jahren leidet. Mit insgesamt über 3 Millionen Patienten mit OSAS in Deutschland kann man von einer Volkskrankheit sprechen, die in den letzten Jahren enorm an Bedeutung zugenommen hat und zukünftig immer mehr medizinische, soziale und volkswirtschaftliche Bedeutung erlangen wird. Studien haben bei unbehandelten OSAS-Patienten eine deutlich reduzierte Lebenserwartung und ein stark erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezeigt.