Stellungnahme zur Cannabis-Legalisierung

Stellungnahme zur Cannabis-Legalisierung AOK-Mediendienst

Lungenärzte sind gegen die Legalisierung von Cannabis

Zeitgleich zum 64.Deutschen Lungenarztkongress, der letzte Woche in Mannheim stattfand, wurde im Bundesrat dem Gesetz zur Legalisierung von Cannabis ab dem 1. April dieses Jahres zugestimmt.

Das nahmen die Lungenärzte zum Anlass, auf mehreren Veranstaltungen und Plattformen noch einmal vor den Folgen, insbesondere des Cannabis-Rauchens, der mit Abstand häufigsten Form des Cannabis-Konsums, zu warnen. So kommt es bei regelmäßigem inhalativen Cannabiskonsum - abgesehen von den damit verbundenen häufigen körperlichen und psychischen Abhängigkeiten und einem höheren Unfallrisiko - aus lungenärztlicher Sicht zu einer Überblähung der Lunge, zu vermehrtem Husten, zu Schleimbildung und zu Atemnot sowie zu einem erhöhten Lungenkrebsrisiko. Des Weiteren treten wesentlich mehr Infekte der oberen Atemwege auf.

Studien bezüglich des Schädigungspotentials der Lunge haben ergeben, dass das Rauchen eines Joints etwa dem Rauchen von 2,5 – 5 Zigaretten entspricht, wobei Cannabisrauch typischerweise tiefer und länger inhaliert wird als Tabakrauch. Zudem wird Cannabis ohne Filter und bei höheren Temperaturen geraucht.

Die Cottbuser und Lausitzer Lungenärzte des AZLS positionieren sich ebenfalls ganz entschieden gegen dieses Gesetz, da u.a. eine weitere Zunahme von akuten und chronischen Lungenkrankheiten durch das „legale Kiffen“ zu befürchten ist und es ohnehin schon schwierig ist, in unserer Region, die Jahrzehnte lang durch erhöhte Umweltbelastungen und deren Folgen gekennzeichnet war, alle Lungenkranken qualitativ hochwertig zu versorgen bzw. zeitnahe Termine in den Sprechstunden zu gewährleisten. Zudem wird der Einstieg zum Tabak- und Nikotinmissbrauch erleichtert und der Ausstieg desselben, d.h. die Entwöhnung erschwert.

Für die Lungenärzte gilt: „Der Joint ist nicht Dein Freund“!

 

Cottbus, 26.03.2024