Berlin (dpa) - Allergien erhöhen den Krankenstand in Deutschland in drastischem Ausmaß. «Jede zehnte Krankschreibung in Deutschland lässt sich auf Allergien zurückführen».
Das sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) anlässlich eines Allergie-Kongresses in Berlin. «Die Fehlzeiten allein von Heuschnupfen belaufen sich auf schätzungsweise eine Million Arbeitstage im Jahr. Rund 30 000 Jugendliche müssen ihre Ausbildung wegen einer Allergie abbrechen.» Aigner beruft sich dabei auf eine Übersicht von Daten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg.
Jeder vierte Bundesbürger leidet diesen Angaben zufolge an Heuschnupfen, jeder zehnte an Neurodermitis oder Asthma. Etwa jedes dritte Baby habe ein erhöhtes Allergie-Risiko, sagte Aigner. «18 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr sind an Allergien erkrankt.» Etwa eine Million Kinder und Jugendliche leiden demnach an Heuschnupfen, etwa 650 000 an Asthma. «Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten nehmen ebenfalls zu», sagte die Verbraucherministerin. «Das hat schon erhebliche Auswirkungen und darf nicht verharmlost werden.»
Pollen, Hausstaub, Tierhaare, Milchprodukte oder Sperma – die Zahl potenzieller Reizstoffe ist fast unendlich. Das Immunsystem von Allergikern reagiert übereifrig auf eigentlich harmlose Stoffe. FOCUS Online und Stern.de informieren ausführlich über Symptome, Diagnoseverfahren und Therapien.