07. Mai 2013 - Welt-Asthma-Tag

Das Motto für 2013 lautete:
"You Can Control Your Asthma" - "Du kannst Dein Asthma kontrollieren"


Asthma ist eine verbreitete, oft lebenslang anhaltende chronische Erkrankung, die durch eine Entzündung und Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist.


Diese Verengung kann bei leichten Formen von Asthma vorübergehend auftreten, sie bleibt jedoch häufig bestehen. Ihr Ausmaß kann sich über kurze Zeit spontan oder als Folge einer gezielten Behandlung verändern.

Sie geht mit einer hochgradigen, anfallsweise auftretenden Atemnot einher. Charakteristisch sind die krampfartige Verengung der Bronchien, die Schwellung der Bronchialschleimhaut und die erhöhte Produktion von zähem Schleim. Insgesamt sind dadurch die Bronchien und ihre kleineren Verzweigungen stark eingeengt. Der Asthmakranke kann daher nicht mehr richtig ausatmen, empfindet dies aber hauptsächlich als "Luftmangel". In den letzten Jahrzehnten hat man erkannt, dass dem Asthma eine chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut zugrunde liegt. Sie entsteht aber nicht wie andere Entzündungen durch Bakterien, sondern wird durch Reizstoffe bzw. "Allergene" verursacht.

Die Bronchien verkrampfen und Heerscharen von körpereigenen "Entzündungszellen" setzen sich gegen die Eindringlinge zur Wehr. Leider wird die Schleimhaut durch diese überschießenden Entzündungszellen ebenfalls stark geschädigt. Es kommt immer häufiger zu Husten und Atemnotattacken.


Krankheitszeichen können kontrolliert werden:

Die Krankheitszeichen des Asthma umfassen pfeifende Atemgeräusche, Kurzatmigkeit, Engegefühl im Brustkorb und Husten.
Die Krankheitsbeschwerden lassen sich durch gezielte Behandlung in fast allen Fällen stabilisieren. Lediglich bei 5 % der Patienten tritt durch die Behandlung keine Besserung der Beschwerden ein.
 

Risiken:

Einzelne Patienten haben ein Risiko, sehr schwere Anfälle zu entwickeln, die auch lebensbedrohlich sein können.
Die meisten Todesfälle an Asthma treten jenseits des 45. Lebensjahres auf (40 % der Todesfälle betreffen die Altersgruppe von 75 Jahren und darüber).
Es wird geschätzt, dass in jedem Jahr etwa 180.000 Menschen weltweit an Asthma sterben.

Typische Asthma-Symptome:

  • Atemnot, häufig anfallsartig, auch nachts und in den frühen Morgenstunden
  • Husten, meist trocken
  • hörbare Geräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen) beim Ausatmen
  • glasig-zäher Auswurf



Worauf ist zu achten? - 10 Goldene Regeln für Asthma-Patienten



1. Kennen Sie Ihre individuellen Anfallsauslöser!
Typischerweise handelt es sich hierbei um Allergene, gegenüber denen eine erhöhte Empfindlichkeit besteht (Hund, Katze ...). Aber auch andere Unstände können einen Asthmaanfall auslösen: Schwere Erkältungen, starke sportliche Belastung, bestimmte Medikamente oder Nahrungsmittel usw. Erforschen Sie die Umstände, unter denen bei Ihnen Anfälle auftreten. Ihr Asthma an sich können sie damit nicht heilen, wohl aber verbessern.

2. Suchen Sie regelmäßig Ihren Arzt auf!
Auch wenn Sie sich wohl fühlen und keine Beschwerden haben, ist es sinnvoll, 2 - 3 mal im Jahr Kontrollen durchzuführen und eventuell Ihre Medikamente anzupassen (das kann sowohl Erhöhung als auch Verringerung der Dosis bedeuten).

3. Schaffen Sie sich eine "saubere" Umgebung!
Viele Faktoren lösen zwar nicht unbedingt Anfälle aus, irritieren aber die Atemwege, die bei Asthmakranken chronisch entzündet sind. Demzufolge haben beispielsweise Zigarettenrauch, Haustiere oder starke Duftstoffe in der Wohnung eines Asthmatikers nichts verloren. Besonderes Augenmerk ist auf das Schlafzimmer zu legen. Je "einfacher" es gestaltet ist, um so weniger Staub und Keime können sich ansammeln. Keine Teppiche, Sofas, Zusatzdecken. Waschen Sie Ihre Bettbezüge häufig.

4. Führen Sie ein Asthmatagebuch!
Behalten Sie den Überblick darüber, wie es Ihnen geht. Welche Medikamente haben Sie wann eingenommen, welche Situationen haben Ihren Zustand verbessert bzw. verschlechtert?

5. Seien Sie sich über Ihre Medikamente im Klaren!
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt aufschreiben, welche Medikamente in welchem Stadium einzunehmen sind. Je nach Schweregrad Ihres Asthmas haben Sie entweder nur eine Bedarfsmedikation (also im Anfall) oder zusätzlich noch andere Medikamente. Lernen Sie, Ihren eigenen Status mit Hilfe einfacher Messinstrumente (z.B. Peak-Flow-Meter) einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Sollten Sie von einer Asthma-Attacke überrascht werden, und keine Medikation dabei haben, so kann es hilfreich sein, ein bis zwei Tassen starken Kaffee zu trinken. Coffein ist wie Theophyllin (das zur Asthmabehandlung eingesetzt wird) ein sogenanntes Methylxanthin und erweitert die Bronchien.

6. Inhalieren Sie richtig!
Die beste Medizin kann nicht helfen, wenn sie nicht richtig eingenommen wird. Dies gilt ganz besonders für Kinder. Untersuchungen zeigen, dass oft versäumt wird, die korrekte Verwendung von Inhalatoren zu erklären. Unter Umständen können Hilfsmittel wie ein Spacer die korrekte Anwendung erleichtern. Pulverinhalatoren machen die Synchronisation zwischen Druck auf die Flasche und Inhalation unnötig, da das Pulver erst durch die Einatmung in Bewegung gesetzt wird.

7. Treiben Sie trotz Ihrer Erkrankung Sport!
Viele Asthmatiker meiden sportliche Aktivitäten in der Furcht, einen Anfall auszulösen. Mit Hilfe der richtigen Medikation ist diesem Schrecken aber Einhalt geboten. Wenn Ihnen nach Sport zumute ist, dann lassen Sie sich nicht von Ihrer Krankheit daran hindern. Unter Umständen verbessert sportliche Aktivität sogar Ihren Zustand. Vergessen Sie nicht, dass auch viele Leistungssportler an Asthma leiden. Entscheiden Sie sich, welcher Sport Ihnen am besten liegt und in welcher Umgebung (alleine, drinnen oder draussen, in der Gruppe ...) Sie sich am wohlsten fühlen. Viele Asthmatiker schätzen den Schwimmsport wegen der für sie angenehmen Umgebung. Kurze Trainingsperioden, gefolgt von einer Pause, sind oft besser als eine langfristige Anstrengung. Probieren Sie aus, ob Sie besser morgens oder abends mit sportlichen Aktivitäten zurechtkommen (Unterschiede in Pollenkonzentration bzw. Luftverschmutzung etc.). Setzen Sie sich keine zu straffen Trainingspläne.

8. Ein Rat an die Eltern: überfordern Sie ihre kranken Kinder nicht!
Kann mein Kind bei seinen Freunden übernachten? Darf es auf die Klassenfahrt mitfahren? Diese und andere Fragen betroffener Eltern sind ganz normal und drücken die Besorgnis um ihre kranken Kinder aus. Asthmaanfälle können erschreckende Situationen sein, aber es ist wichtig, im Kopf zu behalten, dass kaum ein Kind an einem Asthmaanfall verstirbt. Die Chance, im Strassenverkehr verletzt zu werden, ist um ein Vielfaches grösser. Bedenken Sie, dass Ihr Kind sich in Anfallssituationen an Ihnen orientiert. Behalten Sie die Ruhe, so wird auch das Kind die Situation nicht als so bedrohlich erleben. Es ist Ihre Aufgabe, für Ihr Kind eine optimale Betreuung zu gewährleisten während es doch gleichzeitig so wichtig ist, die Unbeschwertheit der Kindheit nicht völlig aus den Augen zu verlieren.

9. Asthma und Reisen: Planen Sie im Voraus!
Ist die Medikamenteneinstellung gut, gibt es für Asthmapatienten fast keine Einschränkungen, was das Reisen angeht. Sogar Aufenthalte in grossen Höhen stellen im Allgemeinen keine Belastung dar. Sprechen Sie sich vor der Reise mit Ihrem behandelnden Arzt ab, erstellen Sie sich einen Plan, welche Medikamente zusätzlich zu nehmen sind, sollte sich Ihr Zustand verschlechtern. Es ist außerdem hilfreich, sich bereits vor der Abreise über eventuelle Behandlungsmöglichkeiten vor Ort zu informieren. Verpacken Sie ihre Medikamente getrennt vom übrigen Reisegepäck falls Koffer verloren gehen sollten. Versuchen Sie im Voraus Ihre Reise so zu planen, dass Sie keinen bekannten Auslösern eines Anfalls ausgesetzt sind.

10. Werden Sie Ihr eigener Asthma-Manager!
Orientieren Sie sich an folgenden Kriterien: Sie sind in der Lage, jede gewünschte Aktivität wahrzunehmen. Ihr Nachtschlaf ist im Allgemeinen ungestört. Die Bedarfsmedikation sollte unter Normalbedingungen nicht täglich eingenommen werden müssen. Ihre Lungenfunktion ist im Vergleich zur Ausgangssituation normalisiert oder sogar verbessert. Sollten diese Punkte nicht erfüllt sein, so müssen Sie Ihr Verhalten oder die Medikation ändern. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt. Und als wichtigstes: lernen Sie, Ihr Asthma zu kontrollieren und nicht umgekehrt.


Weiterführende Informationen finden Sie unter www.welt-asthma-tag.de.